Das CO2-Gesetz: Dringend nötiger Schritt in die richtige Richtung

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In Nicaragua werden verheerende Hurrikane zahlreicher und stärker, an den Polen schmilzt das Eis zu Meerwasser und in der Schweiz werden heisse Sommertage immer öfters zur Herausforderung. Was lange Zeit von vielen ignoriert wurde, kann nicht mehr länger stillgeschwiegen werden: Der Klimawandel ist Realität – und die Schweiz muss jetzt dringend handeln.

Wir alle können uns gut an die Hitzesommer 2018 und 2019 erinnern. Die Temperaturen in den Städten waren unerträglich und auf dem Land mussten Kulturen intensiv bewässert werden. Waren das Ausnahmen? Oder die neue Realität? Sicher ist, der Klimawandel ist weltweit spürbar und die Schweiz als Alpenland ist davon besonders betroffen. Hierzulande hat sich die Temperatur seit der vorindustriellen Zeit um rund 2 Grad Celsius erhöht – gut doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Die heissen, trockenen Sommer haben gezeigt welch grosse Auswirkungen der Klimawandel auf die Landwirtschaft und auf unser aller Leben hat. Ein wirksamer Klimaschutz ist folglich enorm wichtig. 

Die heissen, trockenen Sommer haben gezeigt welch grosse Auswirkungen der Klimawandel auf die Landwirtschaft und auf unser aller Leben hat.
— Christine Badertscher

Sozial verträglich

Mit der Totalrevision des CO2-Gesetzes haben wir die Möglichkeit, einen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Die Gegnerinnen und Gegner behaupten, dass dieses neue Gesetz teuer ist, dass z.B. die Lenkungsabgaben hohe Kosten verursachen und insbesondere den ländlichen Raum treffen. Doch die Idee ist, vor allem wohlhabende Personen mit einem hohen Energieverbrauch verstärkt zur Kasse zu bitten. Dazu gehören etwa jene, die ständig in die Ferien fliegen. Zwei Drittel der CO2-Abgabe, sowie mehr als die Hälfte der Flugticketabgabe werden über die Krankenversicherung und die AHV-Ausgleichskassen an Bevölkerung und Wirtschaft zurückverteilt. 90% der Bevölkerung erhält mehr zurück als sie bezahlt. Bei der Berechnung der Mehrkosten muss die Rückverteilung aus Lenkungsabgaben an die Bevölkerung also unbedingt miteinbezogen werden.

Internationale Verantwortung

Ein Blick auf den ökologischen Fussabdruck macht klar, dass pro Kopf jener der Schweiz um ein Vielfaches grösser ist als jener der meisten Länder des globalen Südens. Die Schweiz und andere Industrieländer treiben den Klimawandel an. Die Entwicklungsländer, welche wenig Emissionen verursachen, leiden jedoch am meisten darunter. Der Schweiz kommt als wohlhabendes Industrieland also eine besonders grosse Verantwortung zu. Der Klimawandel kennt keine Grenzen – und ein “Ja” der Schweizer Bevölkerung zum CO2-Gesetz wird ein grünes Zeichen an die Weltgemeinschaft senden.

Arbeit muss weiter gehen

Auch wenn weitere Verbesserungen nötig sind, dürfen wir nicht länger zuwarten. Jede reduzierte Tonne CO2 zählt. Das CO2-Gesetz ist ein wichtiger Schritt für weitere Verbesserungen. Wird es hingegen abgelehnt, müssten wir zurück auf Feld eins und alle Verbesserungen erneut hart erarbeiten. Verloren hätte aber vor allem das Klima und die Menschen, die weltweit immer mehr unter der Klimakrise leiden und leiden werden. Darum Ja am 13. Juni 2021.

Christine Badertscher