Kulturlandschutz

Die Schweiz schreibt mit dem Milizsystem nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich Erfolgsgeschichte. Seit dem 2. Weltkrieg hat die Schweiz eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht. Insbesondere die Exportindustrie ist erfolgreich. Die Schweiz verdient mittlerweile jeden zweiten Franken im Ausland. Dieser wirtschaftliche Erfolg ist wichtig! Mit den Steuern und Abgaben werden die staatlichen Institutionen bezahlt und die weltweit einzigartige Infrastruktur finanziert. Ja, es geht uns gut in der Schweiz. 

Trotzdem drängt sich auf, dass wir uns auch mit der Kehrseite dieser Medaille befassen: Die Erfolge unserer Wirtschaft bleiben nicht ohne Nebenwirkungen. Das Wirtschaftswachstum basiert – jedenfalls heute noch – schwergewichtig auf dem Verbrauch natürlicher Ressourcen.

Die knappste Ressource in der Schweiz, das Kulturland wurde durch das Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte stark vermindert. Mit dem Wirtschaftswachstum geht ein Bevölkerungswachstum einher und die Zunahme des Verkehrs. Neue Strassen sind dabei nur Symptombekämpfungen, welche wieder viel Kulturland zerstören. Für Industriebauten, Wohnungen und Strassen werden jedes Jahr fast 3‘000 Hektaren, zum Teil bestes Kulturland, überbaut.

Es ist selbstverständlich, dass die Arbeitsplätze und die Steuereinnahmen wichtig sind, doch es scheint, dass sich die Gesellschaft bis Anhin allzu oft einseitig zu Gunsten der Wirtschaft entschieden hat. Dies muss sich ändern und die Gesellschaft soll sich der Bedeutung eines unserer wertvollsten Ressource – dem Boden – wieder bewusst werden.