Medienvielfalt ist nicht gratis

Eine Demokratie braucht starke Medien – und deren Stimme bleibt nur stark und unabhängig, wenn sie die aktuelle Veränderung der Mediengewohnheiten mitgehen. Dafür braucht es Investitionen, die nicht allein mit Werbeeinnahmen und Abo-Einnahmen finanziert werden können. Das Medienpaket will nun die Unabhängigkeit der Schweizer Medien wieder stärken.

Wieso staatliche Medienförderung der richtige Weg ist

Journalismus wird bereits seit über 170 Jahren gefördert. In all diesen Jahrzenten hat sich keine staatliche Abhängigkeit gebildet und die Medien haben den Mächtigen stets kritisch auf die Finger geschaut. Als Resultat ist die Schweiz unter den Top 10 in der Rangliste der Pressefreiheit. An dieser kritischen Perspektive wird sich auch in Zukunft nichts ändern, denn die Medienförderung stärkt die Unabhängigkeit der Medien. Schliesslich braucht es rentable Medien, um kritische Berichterstattung überhaupt möglich zu machen.

An dieser kritischen Perspektive wird sich auch in Zukunft nichts ändern, denn die Medienförderung stärkt die Unabhängigkeit der Medien.
— Christine Badertscher

Kleinere und mittlere Medienunternehmen werden gestärkt

In den letzten Jahren mussten einige Zeitungsredaktionen ihre Arbeit einstellen, Redaktionen wurden zusammengelegt oder die Belegschaft stark abgebaut. Dies hat zu einer immer stärker werdenden Konzentration der Medienlandschaft geführt und es wurde immer schwieriger neben den drei grossen Medienhäuser Ringier, Tamedia und der NZZ-Mediengruppe zu bestehen. 

Gemäss dieser Vorlage soll nun der grössere Teil der Fördergelder kleineren und mittleren Medienunternehmen zugutekommen. Denn von rund 170 geförderten Printmedien gehören 80 Prozent keinem Grossverlag an und bewahren die Medienvielfalt, welche die Schweiz mit ihren vier Sprachregionen und 26 Kantonen unbedingt benötigt. 

Die Vorlage braucht es jetzt

Und genau die Medien, welche keinem Grossverlag angehören, erhalten mit dieser Vorlage die nötige Unterstützung, um sich für die Zukunft gut aufzustellen. Schliesslich hat die digitale Transformation den Markt auf den Kopf gestellt und die Werbeeinnahmen bei den Printmedien um zwei Drittel schrumpfen lassen. Dies alles hat die journalistische Arbeit – besonders in den Regionen – deutlich erschwert. 

Entsprechend muss jetzt gehandelt werden, um die kleineren und mittleren Medienunternehmen zu stärken und deren Unabhängigkeit langfristig zu sichern. Deshalb werde ich ein überzeugtes Ja zu dieser Vorlage einwerfen.

Christine Badertscher