Die Pflege – ein Pflegefall!

Die von der bürgerlichen Mehrheit vorangetriebenen Abbaupläne und Sparmassnahmen haben die Pflegeberufe in den letzten Jahren immer unattraktiver gemacht. Dabei ist klar: Gute Lebensqualität für alle gibt es nur mit und dank einer starken Pflege. Und die lässt sich nicht durch Applaus finanzieren.

Ein Stresstest, der kein Test war

Die Pflegeinitiative verlangt bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege – dieses Anliegen ist schon seit Jahren aktuell. Fünf vor zwölf stand es also bereits lange bevor die erste Person in der Schweiz an Covid-19 erkrankte. Schon damals haben Überbelastung und unzählige Überstunden bei zahlreichen Pfleger:innen zu Burnout, Depression oder Angsterkrankungen geführt. Nun haben aber die letzten Monate einmal mehr gezeigt, wie sehr sich diese Berufsgruppe für unser aller Wohlergehen einsetzt. Es ist nun an der Stimmbevölkerung, diese unglaubliche Leistung nicht nur mit Applaus zu belohnen.

 Was es nun braucht

Seit 2014 wird schweizweit nur knapp die Hälfte des jährlichen Personalbedarfs in der Pflege ausgebildet. Tausende Stellen bleiben folglich bereits seit Jahren unbesetzt. Das hat auch ganz reale Folgen: Pfleger:innen können ihre Patient:innen nicht so betreuen, wie diese es benötigen. Und das hat einen klar negativen Effekt auf die Sicherheit der Patient:innen. Mit einer Annahme der Initiative wird dieses Problem endlich angegangen. Die Arbeitsumstände würden wieder besser und die Dienstplanung verlässlicher. Höchste Zeit also, diesen Schritt in eine sozial verträglichere Zukunft zu gehen.

Christine Badertscher