Zusammen durch die Krise – und aus der Krise

Auch rund 20 Monate nach Ausbruch der Pandemie ist Covid-19 noch immer ein Thema. Im Laufe der Gesundheitskrise hat diese Situation zu einer enormen Belastung der medizinischen Fachkräfte geführt, es kam zu einer Häufung von tragischen Todesfällen und psychische Erkrankungen werden noch immer vermehrt diagnostiziert. Für mich gibt es nur eine Massnahme, die all diese bedauerlichen Trends brechen kann: Die Covid-19-Pandemie muss sozial verträglich und nachhaltig eingedämmt werden.

Wir sind gut beraten, auf Expert:innen statt Emotionen zu hören

Diplomierte Virolog:innen sind keine demokratisch legitimierten Volksvertreter:innen – diese Gleichung lässt sich im Falle des Schweizer Parlaments aber auch umkehren. Es hat sich im Verlauf der Pandemie als dienlich erwiesen, Expertinnen und Experten ein Gehör zu geben, deren Ratschläge aber kritisch zu analysieren. Diese Arbeitsweise hat uns vor einer Überlastung der Spitäler bewahrt, aber auch die Einschränkungen für die Öffentlichkeit stets im Rahmen des Verhältnismässigen belassen. Wir haben mit der Wahl dieses Wegs tausende von Leben gerettet und eine gesellschaftliche Willensleistung vollbracht. Diesen Weg möchte ich gerne weitergehen. 

Existenzen sichern statt die Gesellschaft spalten

Am Covid-19-Gesetz hängen viele Existenzen. Es sichert Geschäfte, Firmen und Selbständige wirtschaftlich ab, die besonders stark von der Krise getroffen wurden. Die finanzielle Unterstützung des Bundes hat zahlreiche Menschen vor der drohenden Arbeitslosigkeit bewahrt und einen schnellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufschwung ermöglicht. Es wäre ein massiver Fehler, diese Staatshilfen per Ende März einzustellen und die an diese Unterstützung geknüpften Existenzen dem Schicksal zu überlassen. 

Ohne die Impfung oder regelmässige Tests kommen wir nicht weiter

Die laufend eintreffenden Daten zum aktuellen Stand der Pandemie zeigen uns eines eindrücklich: Die Impfung ist der einzige Weg aus der Krise. Wenn sich jemand gegen die Impfung entscheidet, akzeptiere ich das selbstverständlich. Damit aber der gesellschaftliche Schaden dieser individuellen Entscheidung (wie etwa die Folgen von weiteren Lockdowns) so klein wie möglich gehalten werden kann, brauchen wir das 3G-Zertifikat. Nicht länger als zwingend notwendig. Doch bis dann brauchen wir es. 

Fazit: Ich werde Ja zum Covid-19-Gesetz stimmen

Die Pandemie verlangt uns allen unglaublich viel ab. Ich bin aber überzeugt, dass wir uns zurzeit im Schlussspurt der Pandemiebekämpfung befinden. Nun braucht es nochmals einen grossen gesellschaftliche Effort, diese letzten Meter zu gehen – doch nur mit einem Ja zu diesem Gesetz schaffen wir es gemeinsam.

Christine Badertscher